Freiwillige Feuerwehr Rinteln - Ortsfeuerwehr Volksen

Chronik der Feuerwehr

Begonnen mit dem Jahre 1950

Festschrift

der Freiwilligen Feuerwehr Volksen

zum 60-jährigen

Jubiläumsfest

vom 28. – 31. Mai 2010

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Volksen

2010 kann die Freiwillige Feuerwehr Volksen auf ihr 60 jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass feiern wir ein Jubiläumsfest. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, allen Mitgliedern, Förderern und Gästen der Wehr einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Aufgaben der Wehr und ihrer Tätigkeiten während der letzten 60 Jahre zu geben.

Der Grundstein für die jetzige Feuerwehr Volksen wurde im Jahre 1950 gelegt. Damals traten die Kameraden Rudi, Fritz, Karl, Walter und Helmut Brand der Freiwilligen Feuerwehr Uchtdorf bei. Etwas später folgten Hermann Depping jun., Fritz Depping, Heinrich Meier und Fritz Christoph und bildeten zusammen die Gruppe Volksen.

Sieben Jahre lang wurde der Feuerwehrdienst gemeinsam mit der Wehr Uchtdorf durchgeführt.

Im Jahre 1957 konnte ein Teil des Bauernhofes von Wilhelm Wolter Nr. 1 zum Feuerwehrgerätehaus umfunktioniert werden. In diesem Jahr, in dem auch der Kamerad Wilhelm Wolter in die Wehr aufgenommen wurde, erhielt die Gruppe Volksen die erste Feuerlöschspritze, eine TS 4, sowie einige Ausrüstungsgegenstände.

Die Feuerwehr Volksen wurde damals vom Gruppenführer Fritz Wolter geleitet. Am Aufbau der Wehr hatte der damalige Uchtdorfer Gemeindebrandmeister Heinrich Schnüll wesentlichen Anteil. Ohne Heinrich Schnüll wäre die Wehr Volksen nicht selbstständig geworden.

Im Jahre 1962 wurde die Wehr Volksen endgültig selbstständig und Fritz Brand zum Ortsbrandmeister gewählt .

Um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu verbessern, beschloss der Rat der Gemeinde Volksen den Bau des Feuerwehrhauses. Der Beschluss fiel damals nicht schwer, da alle Ratsmitglieder Feuerwehrmänner waren, an der Spritze Ortsbrandmeister und Bürgermeister Fritz Brand. Den Grund und Boden stellte Fritz Requardt Nr. 3 zu besonders günstigen Bedingungen zur Verfügung.

Am 14.März.1966 legte man den Grundstein, und am 07.Mai.1966 feierte man bereits Richtfest . Das Gerätehaus wurde unter Mitwirkung fast aller Volkser Bürger in dieser kurzen Zeit errichtet. Nur durch den Geist einer damaligen dörflichen Gemeinschaft war eine solche Leistung möglich.

Einzug in das neue Feuerwehrhaus war am 01.März 1967. Die Gesamtkosten betrugen DM 78.000,00. Ein Betrag von DM 25.000,00 wurde davon als Eigenleistung erbracht.

1972 wurde das Feuerwehrgerätehaus durch einen Anbau erweitert. Zweck des Anbaues war es, einen größeren Gemeinschaftsraum mit Toilettenanlage und Teeküche zu schaffen. Auch dieser Anbau war nur möglich, weil Volkser Bürger ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben.

In 1967 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Volksen den ehemaligen Kommandowagen des Landkreises, der in Eigenarbeit wieder einsatzfähig gemacht wurde. Die Einsatzbereitschaft dieses Fahrzeuges währte genau 2 Jahre und 9 Monate. Sie endete jäh am 01. November 1970 bei einem Verkehrsunfall. Da die in Jahre 1968 angeschaffte neue Tragkraftspritze (TS 8/8) ohne Fahrzeug reichlich unbeweglich war, wurde schnell für Ersatz gesorgt. Am 08.12.1970 war Übergabe des neuen Fahrzeuges. Bis zum 31.03.1994 versah es ohne größere Beanstandungen treu seinen Dienst.

In den vergangenen Jahren wurde die Wehr Volksen oftmals zu Einsätzen alarmiert. Die Wehr hat hierbei gezeigt, dass mit ihr im Ernstfall stets zu rechnen ist. Als Beispiele seien hier folgende größere Einsätze genannt: Brände bei F. Requardt, A. Schnur, Kampmeier, Rinne und Dettmer, der Brand im Altenheim in Friedrichshöhe.

Auch Hilfeleistungen wie z.B. Ölspurbeseitigungen und Hilfe bei Hochwasser und Unwetter in Rinteln und Exten, sowie bei Sturm „Kyrill“ gehören seit Jahres zu den Aufgaben unserer Wehr.

Wie in der Vergangenheit steht bei der Feuerwehr Volksen auch heute der technische Dienst im Vordergrund. In zahlreichen Übungen und verschiedenen Lehrgängen wird die Ausbildung der Feuerwehrmänner und Frauen ständig verbessert, so dass die Einsatzbereitschaft der Wehr stets sichergestellt ist.

In jedem Jahr werden besondere größere Übungen gemeinsam mit Nachbarwehren durchgeführt. Ziel dieser Übungen ist es, die Arbeit der Wehren aufeinander abzustimmen und den Einsatz zu koordinieren, damit die Zusammenarbeit der Wehren nicht erst im Ernstfall geübt zu werden braucht. Bisher konnten sich der Stadtbrandmeister, die Presse und die Öffentlichkeit davon überzeugen, daß der Ausbildungsstand der Wehr Volksen gut ist.

Besondere Highlights waren hier sicher die Nachtübung in der Lichtengrund, die Übung mit Atemschutz in der leer stehenden Scheune von Requardt, ehemals Nr. 3, die Übung im Altenheim Berghof, sowie der „Flugzeugabsturz an der Berg-

steile.“ Eine weitere Übung der „besonderen Art“ fand im September 2009 statt. Früh am Morgen stürzte ein zu schneller Pkw in die alte Mergelkuhle, und fing Feuer, mehrere Personen wurden verletzt. Ortsbrandmeister Heinrich Brand löste Alarm aus. Mit Hilfe der Ortswehren Exten und Wennenkamp wurden erste Maßnahmen getroffen. Wegen der schwierigen Lage wurde noch das THW Rinteln alarmiert. Gemeinsam gelang es, den Unfall ordnungsgemäß abzuwickeln. Am Abend konnten sich die Kameradinnen und Kameraden dann bei Spanferkel zubereitet von Wellimir Cicko, und kühlen Getränken erholen.

Um im Umgang mit dem Gerät und Material geschult zu werden, aber auch zur Pflege der Kameradschaft mit anderen Wehren, nimmt die Feuerwehr Volksen an Wettbewerben teil. Hierbei kann die Wehr mit Ihrem Abschneiden zufrieden sein. Es wurden zahlreiche Pokale und Urkunden errungen. Erwähnenswert ist dabei, dass kaum Materialschäden oder Materialverluste aufgetreten sind. Um hierfür ordnungsgemäß üben zu können, und die Wettbewerbe nach den gültigen Richtlinien

zu veranstalten, wurde gemeinsam mit den Krankenhäger Kameraden der Festplatz in Friedrichshöhe zu einem normgerechten Wettkampfplatz her gerichtet.

Neben dem feuerwehrtechnischen Dienst leistet die Feuerwehr Volksen auch einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des dörflichen Gemeinschaft. Sie hilft mit bei der Verschönerung des Dorfbildes, veranstaltet regelmäßig ein Osterfeuer, einige Kameradinnen und Kameraden veranstalten jährlich 2 Kinderbasare, deren Erlöse den Kindern bei der Weihnachtsfeier zu Gute kommen.

Im Jahre 1980 lagen Freud und Leid bei der Wehr Volksen dicht beieinander:

Vom 15.-19. Mai beging die Wehr ihr 30-jähriges Gründungsfest, welches ein voller Erfolg wurde.

Doch bereits am 31. Mai ereilte die Wehr die Nachricht vom plötzlichen Tode des Ortsbrandmeister und Mitbegründers Fritz Brand. Mit ihm verlor die Wehr einen Kameraden, der die ersten 30 Jahre der Feuerwehr Volksen wie kein anderer prägte. Sein Andenken wird stets in Ehren bewahrt werden.

Am 29. Juni wurde unser bisheriger stellvertretender Ortsbrandmeister Hans Deichsel zum Brandmeister befördert und übernahm kommissarisch die Führung der Wehr bis zur Jahreshauptversammlung 1981. Ihm wurde als Stellvertreter Heinrich Brand zur Seite gestellt. Doch bereits am 23. August verließ uns unser Kamerad Hans Deichsel nach schwerer Krankheit.

Am 27. September 1981 fand eine außerordentliche Versammlung statt, bei der über den Vorschlag des Ortsbrandmeisters und dessen Stellvertreters abgestimmt werden sollte. Dem Rat der Stadt Rinteln wurden Heinrich Brand als Ortsbrand-meister und Jürgen Peterson als Stellvertreter zur Wahl vorgeschlagen. Sie wurden gewählt und nahmen ihre Ehrenämter an. Jürgen Peterson stellte auf Grund seiner vielen beruflichen Verpflichtungen sein Amt nach unserem Fest im Jahre 2000 zur Verfügung. Andreas Gawel wurde nach einer „heißen“ Abstimmung von den Kameradinnen und Kameraden zum Stellvertreter vorgeschlagen, und nimmt dieses Amt seitdem wahr.

Trotz des traurigen Verlaufes des Jahres 1980 wurde der Dienst in keiner Weise vernachlässigt. Das nach unserem Fest angeschaffte Zelt leistete uns seitdem bei Veranstaltungen im Freien recht gute Dienste. In den folgenden Jahres traten unserer Wehr viele junge Mitbürger bei und sicherten somit den Fortbestand.

Seit 1985 ist unsere Wehr auch mit schwerem Atemschutz ausgestattet. Dieser leistetet uns bereits kurz nach Auslieferung bei einem Giebelbrand gute Dienste. z.Zt, versehen 8 Kameraden den Atemschutzdienst.

Im Jahre 1989 traten zum ersten Mal in der Geschichte unserer Wehr zwei Damen der Aktiven-Gruppe bei. Dieses waren Heike Kallmeyer und Manuela Schumann. Ihnen folgte im Jahre 1990 Sandra Pullner später dann noch Melanie Werner . Zur Zeit besteht unsere Wehr aus 129 passiven und 23 aktiven Kameradinnen und Kameraden.

Nicht unerwähnt bleiben soll unser 40. Gründungsfest im Jahre 1990, welches leider unter den tiefen Nachttemperaturen von bis zu - 4 Grad litt.

Das Jahr 1994 brachte uns ein neues TSF, welches am 1.4. des Jahres zugelassen wurde. Zu der festlichen Übergabe konnten wir Abordnungen unserer Nachbarwehren und Freunde aus Almena und Exter begrüßen. Unser alter Ford leistete noch bis zum Jahre 1999 seine Dienste als Mehrzweckfahrzeug für die Wehren der Stadt Rinteln.

2002 war es endlich so weit, unsere alte TS, wurde, nachdem sie uns bereits einige Male im Stich gelassen hatte ( am ärgerlichsten bei den Kreiswettbewerben, hier hätte die Zeit sogar zum Kreismeister gereicht), durch eine neue, moderne TS ersetzt.

Sehr schöne Erfolge waren auch die beiden Stadtmeisterschaften in den Jahren 1993 und 1995, sowie unser 5. Platz bei den Kreismeisterschaften,

bei dem nur ein Knotenfehler einen besseren Platz verhinderte, und so die Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften, allerdings mit Austauschen. Als Ausrichter konnten wir in den Jahren 2003 und 2009 die Stadtmeisterschaften organisieren, mit gutem Erfolg. Seit Jahren belegt unsere Gruppe regelmäßig einen der vorderen Plätze, fasst immer den 3.

In den vergangen Jahren wurde durch Eigenleistung der aktiven Kameradinnen und Kameraden unser Mannschaftsraum verschönert und die Garage mit einem neuen Fußboden und Tor versehen. Das erforderliche Material bezahlte die Stadt Rinteln.

Um die personelle Zukunft unserer Wehr zu sichern, gründeten wir zusammen mit den Kameraden aus Krankenhagen die Kinderfeuerwehr „Krankenhagen-Volksen“, und hoffen so auf eine personell gesicherte Zukunft.

Ein weiterer Schritt wird hier noch die Jugendfeuerwehr sein, da die Anzahl der in Volksen lebenden Kinder kaum für eine eigene Gruppe reicht, wird auch hier eine Zusammenarbeit mit Krankenhagen angestrebt, und auch verwirklicht worden.

Im Jahre 2012 musste Ortsbrandmeister Heinrich Brand aus Altersgründen sein Amt aufgeben. Als sein Nachfolger wurde sein langjähriger Stellvertreter Andreas Gawel einstimmig am 01.04.2012 gewählt. Sein Stellvertreter wurde ebenfalls einstimmig benannt, es ist Heinar Fritsche.

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass alle Mitglieder der Wehr ihren Dienst gern verrichten. Auch in Zukunft ist die Feuerwehr Volksen bestrebt, ihre Aufgaben wie bisher zu erfüllen und die Ausbildung und Einsatzbereitschaft auf einem guten Stand zu halten.

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Die Original Unterlagen befinden sich im Staatsarchiv Bückeburg

Historischer Rückblick

Rinteln am 24. Juli 1861

Dhem Justizbeamter Berstel

Erschienen auf eingegangene Requisition kurfürstlicher

Regierungskommission dahier 1 und darauf verlesene

Ladung des Colon August Ludwig Schröder Nr. 10

szu Volksen und wurde auf die Wahrhaftigkeit seiner

Anzeigen und Aussagen als Führer der Feuerlösch -

mannschaft eidlich verpflichtet.

morg. Genehm

Degl

Boclo

p.p.

Abschrift k. H. an kurfürstliche Regierungs

Comission dahier

Rinteln w.o.

Kurfürstliches Justiezamt

Cassel

An

Kurfürstliche Regierungs Kommission dahier ------------

Aufstellung der Mannschaft im Jahre 1864

Volksen 1864

Verzeichnis über die Feuerordnung in der Gemeinde Volksen und Wösberg

Haus

Nur. Vor und Zunahmen

No , 2 Wilhelm Küttemann

No. 3 Friedrich Requardt

No. 4 Heinrich Strübe

No. 5 Conrad Bebermeier

No. 6 Friedrich Wehrmann

No. 7 Tünnermann (Bürgermeister)

No. 8 Wilhelmn Winter

No. 9 Friedrich Fromme

No. 10 Ludwig Schröder

______________________________

No. 11 Wilhelm Fromme

No. 12 Friedrich Schnur

No. 13 Friedrich Pape

No. 14 Gottlieb Schnüll

No. 15 Heinrich Christoph

No. 16 August Christoph

No. 17 Wilhelmine Meier,Wittwe

No. 18 Heinrich Wehrhahn

No. 19 Conrad Hupe

No. 20 Friedrich Reinhard

Nó. 21 Friedrich Fromme

No. 22 Wilhelm Mohrmann

Leibzüchter

No. 1 Wittwe Wolters

No. 2 Wilhelmine Kütemann

No. 3 Ludwig Requardt

No. 4 Wilhelm Mühlenbein

No. 5 Ferdinandt Horn

No. 6 Johanheinrich Bebermeier

No. 11 Friedrich Fromme

No. 19 Wilhelm Bünte

No. 20 Friedrich Reinhard

p. 25.1.64

Benennung

Rinteln, Order an die Regierung

Gs. nach sind Spritzenmeieter Sander Krankenhagen

Gs. nach sind Spritzenmeister Frefert Exten

Sind herbeibringend die

Feuerleitern und Feuerstangen

als Rottmeister

als Wache die mitzuständig Rettung von Möbeln

Die ohne diese obigen sind alle Rettungsmannschaft

bestimmt.

Einlieger, Fremde

No. 22 Friedrich Meier

No. 23 Friedrich Hagemann

No. 23 Friedrich Rischmüller

Einlieger sind Hiesige

No. 1 Heinrich Wehrhahn

No. 1 Wittwe Luise Klemme

No 2 Heinrich Wolter

No. 7 Conrad Bebermeier

No. 9 Friedrich Depping

N0. 10 Wollradt Fromme

Aufstellung und Beschluß

den 25ten Januar 1864

erbitte Einverstand

Tünnermann

Der kurfürstlichen Regierung zu Rinteln